Afrika 2008 / 2009

last update: 14.3.2009

Radtour: "Rund um den Victoriasee"

Kenia - Uganda - Ruanda - Burundi - Tansania.

Gefahrene Fahrrad Km: 3090          Reisetage: 51

Unterwegs auf einer Piste in Uganda. An dieser Stelle habe ich übrigens die schwarz/weissen Affen gesehen, von denen Fotos in der "photo galerie" zu sehen sind.

 

Termin: 9.12.2008 - 28.01.2009

Hinflug: Frankfurt - Mombasa (Kenia)             Rückflug: Kilimanjaro (Tansania) - Frankfurt

Eisenbahn Km: 1254 Kigoma - Daresalam / Tansania (in ca. 40 Stunden)

Schiff Km: 260 Bujumbura (Burundi) - Kigoma (Tansania)

 

Kurzbeschreibung:

Radtour (1.Teil): Kenia / Mombasa - Nairobi - Naivasha - Kakamega - Uganda / Jinja - Kampala - Wobulenzi - Karuma Falls - Murchison Falls Nationalpark - Masindi - Hoima - Fort Portal - Bunyoruguru Crater Lake Field - Kasese - Queen Elizabeth National Park -  Ntungamo - Kabale - Ruanda / Kigali - Butare - Burundi / Bujumbura

Schiff (Frachtschiff auf dem Tanganyikasee): Bujumbura / Burundi - Kigoma / Tansania

Eisenbahnreise: Kigoma / Tansania - Daresalam / Tansania

Radtour (2.Teil)Tansania / Daresalam - Bagamoyo - Korogwe - Moshi - Kilimanjaro Airport

 

Zu den Fotos geht's hier entlang, wenn Ihr das Bild anklickt:

 

 

Ich hatte dieses mal zwei getrennte Flüge, Frankfurt - Mombasa mit Condor für 314 Euro und Kilimanjaro - Frankfurt für 225 Euro. Dazu kommt noch das Fahrrad mit 60 Euro und 50 Euro Rail und Fly. Alles in allem preislich überschaubar.

Bei dieser Reise hatte ich mein Trekkingbike  mit dabei.und auf den gesamten 3090 km gerade mal zwei Pannen, wo ich den Schlauch in wenigen Minuten geflickt hatte. Es ist natürlich vom Sitzkompfort nicht mal annähernd so bequem wie mein Liegerad. Daher werde ich versuchen die nächsten Reisen mit dem Liegerad zu machen.

 

Kenia Ein- / Ausreise: Visum wird bei Einreise in Mombasa im Airport gegen Barzahlung von 50 US$ erteilt, ist 3 Monate gültig. Man kann in dieser Zeit, mit diesem Visum mehrere male ein- und ausreisen, so lange man im Bereich Uganda, Tansania und Kenia bleibt. Transitvisum 20 US$ (eine Woche).  www.diplo.de

Uganda Ein- / Ausreise: Visum ist in Nairobi auf der ugandischen Botschaft gegen Barzahlung von 50 US$ sofort erhältlich. Damit konnte ich problemlos in Uganda einreisen. Auch hier ist, wie in Kenia die mehrfache Ein- und Ausreise innerhalb der dreimonatlichen Gültigkeit (bei Visaantrag drei Monate angegeben) des Visa möglich, so lange man innerhalb der drei Länder Kenia, Uganda und Tansania bleibt.

Ruanda: Ein- / Ausreise: Visum wird bei Einreise an der Grenze kostenlos erteilt

Burundi: Ein- / Ausreise: Visum wird bei Einreise an der Grenze gegen Barzahlung von 20 US$ erteilt. Bei der Ausreise wurde die Quittung über die Zahlung von 20 US$ verlangt (Aufbewahren).

Tansania: Ein- / Ausreise: Visum wird bei Einreise an der Grenze gegen Barzahlung von 50 US$ erteilt.  Auch hier ist, wie in Kenia und Uganda die mehrfache Ein- und Ausreise innerhalb der dreimonatlichen Gültigkeit (bei Visaantrag drei Monate angegeben) des Visa möglich, so lange man innerhalb der drei Länder Kenia, Uganda und Tansania bleibt.

Reiseführer:  http://www.reise-know-how.de  und   http://www.loose-verlag.de/

Es gibt von beiden Verlagen sehr gute Reisebücher, die teilweise allerdings zu schwer sind, um alle auf der Tour dabei zu haben.

Landkarten: Ich hatte außer dem GPS Navigator auch noch Landkarten von Kenia, Uganda und Tansania mit dabei. Bei der Tansaniakarte waren auch Ruanda und Burundi mit drauf. Hersteller: Nelles Germany

GPS: Ich hatte das Navigationsgerät "Etrex Venture Cx" von Garmin mit dabei. Ein Wasserdichtes "Navi" welches mit 2 Mignon Batterien bzw. Mignon - Akkus betrieben wird. Ein Satz Mignonakkus hält etwa gut zwei komplette Tage. Ich hatte die "Eneloop" Mignon-Akkus mit, die bedingt durch neue Technik weniger Stillstandsentladung haben und daher auch nach Tagen ohne Ladung noch nahezu vollständig aufgeladen sind.  Das "Etrex Venture Cx" hat zuverlässig funktioniert. Ich hatte meistens zwischen 4 - 8 Sateliten im Display, also ausreichend. Als Kartenmaterial (Software im Gerät) hatte ich alle bereisten Länder vom südafrikanischen Hersteller "C4A" (Garminkompatibel). Ich stellte morgens das voraussichtliche Tagesziel ein und ließ mich leiten. Einige kleinere Straßen bzw. Pisten waren allerdings nicht in der Kartensoftware enthalten...

Impfungen / Malariaprophylaxe / Gesundheit: Am besten Ihr nehmt Kontakt mit einem Tropeninstitut oder Tropen erfahrenen Arzt auf und lasst Euch möglichst schon Monate vor der Reise beraten. Die empfohlenen Impfungen solltet Ihr rechtzeitig machen lassen. Der Arzt wird auch entscheiden ob für Euer Reisegebiet ein Stand by Präparat, eine Prophylaxe oder auch nichts empfohlen wird. Tropeninstitute bzw. Tropen erfahrene Ärzte gibt es in z. B. Düsseldorf und Hamburg
http://www.gesundes-reisen.de/
Weiterhin empfehle ich für Radreisen eine volle Flasche 250 ml Sonnenschutzmilch Faktor 50 und Autan als Pumpspray 2 Flaschen mitzunehmen. Außer Malaria ist auch Denguefieber, welches auch durch Mücken übertragen wird auf dem "Vormarsch". Daher nicht ohne Mückenschutz unterwegs sein. Die Tigermücke sticht auch tagsüber (Dengue).

Klima: Heiß, könnte man sagen. Nachts gehen die Temperaturen bis auf ca. 22 - 25 Grad herunter um im Laufe des Tages auf 31 - 38 Grad zu steigen. Im zentralen Hochland sind die Temperaturen stellenweise erträglicher.

Radfahren: Es besteht Linksverkehr in Kenia, Uganda und Tansania, Rechtsverkehr in Ruanda und Burundi. Das Rad unbedingt mit einem Rückspiegel versehen. Meine persönliche Empfehlung: Tragt ab besten ein rotes Trikot und einen roten Helm, damit Euch "halbblinde" oder übermüdete Autofahrer nicht so schnell übersehen.

Die Art des Rades spielt eigentlich keine Rolle, ob Trekking, Mountainbike oder Reiserad. Liegerad ist auf Grund der vielen Berge auf diese Tour eher nicht zu empfehlen. Wer Pisten bzw. unbefestigte Straßen bevorzugt, sollte natürlich entsprechend breite Reifen mit Profil aufziehen wie z. B. den Marathon XR von Schwalbe, der mit 6 bar gut rollt. Ich hatte diese Reifen dabei und war sehr zufrieden. Die Dornen gehen nicht durch diese Reifen, sondern brechen ab. Ich hatte an beiden Reifen zusammen ca. 40 - 50 abgebrochende Dornenspitzen mit der Pinzette heraus zu ziehen. Ein Kompliment an Schwalbe!

Reifen / Schläuche: Einen Reserveschlauch und  ausreichend Flickzeug einpacken auch mehrere Tuben Kleber. Kontrolliert bei Unklarheit ob das Felgenband in Ordnung ist, ansonsten gibt's Probleme und Pannen, wenn es verrutscht ist. Eine gute Luftpumpe ist das wichtigste dabei und einen Reifendruckprüfer! Ich hatte eine Hochdruckluftpumpe dabei. Das ist ein Alupräzisionspumpe von Xtreme (ca. 20 Euro) und drückt bis 8 Bar. Mein Tipp: Die Schläuche sollten Autoventile haben, dann kann man auch mal an Tankstellen Luft aufpumpen, alternativ gibt es Zwischenstücke, mit denen man auch an Tankstellen Luft "Tanken" kann. Mit diesen Zwischenstücken habe ich aber bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Wer mit Autoventilen und Hochdruckreifen keine Lust hat, zum Aufpumpen von Hand, kann auch in eine Rollerreparaturwerkstatt gehen zum Luft aufpumpen. Die haben dort meist einen Kompressor, der 10 Bar schaffen sollte.

Radfahren in Nationalparks: In Kenia und Tansania kommt man in NP wo Großkatzen und Elefanten vorkommen, garnicht erst rein. In Uganda sieht das dann schon anders aus, dort hat man die Entscheidung selbst. Ich bin in Uganda im  Murchison Falls Nationalpark und im Queen Elizabeth NP mit dem Fahrrad durchgefahren, wo es Elefanten und auch Löwen gibt. Ein besonders gutes Gefühl hatte ich allerdings nicht, da jederzeit mit Elefanten (die sind in freier Wildbahn nicht freundlich) und Löwen gerechnet werden musste. Mit dem Fahrrad wäre ich auf schlechter Piste ohne Chance gewesen. Die Ranger (Wildhüter) rieten mir, falls ich auf Löwen oder Elefanten treffe, sofort ein Feuer zu entfachen und gaben mir Zündhölzer mit. Ich traf allerdings nur im Queen Elizabetz NP auf Elefanten, die die Straße überquerten. Im Murchison NP weder auf die eine, noch auf die andere Wildart, eher auf Warzenschweine, Affen, Büffel, Böcke, Gieraffen, Hippos, Paviane u. a. m.

Was mir im Murchison NP schwer zu schaffen machte, waren Tsetse Fliegen, die mich im Schwarm von ca. 20 - 100 Fliegen die zwei Tage dort ständig umschwärmten und ununterbrochen stachen. Der Stich der Tsetse Fliege ist ziemlich schmerzhaft, annähernd wie ein Wespenstich. Ich war nach den zwei Tagen von mind. 100 Tsetse Fliegen gestochen worden! Die Fliegen stechen an den Stellen, wo man kein Repelant auftragen kann, wie durch die Kleidungsstücke. An Armen, Beinen, Gesicht und Hals hatte ich Deet aufgetragen. Dort hatte ich auf der nakten Haut wenig Probleme. Dort allerdings zeitweilig auch Stiche. An den Handflächen, die Stellen die nicht am Lenkergriff anlagen, wo kein Deet mehr war, stachen sie und vor allem durch die Handschuhe, Hemd und Hose!! Dazu überträgt die Tsetse Fliege die Schlafkrankheit...Ich hatte alledings keine Infektion bekommen.

Straßen: Die meisten Straßen sind asphaltiert, in abgelegenen Gebieten sind allerdings auch viele unbefestigte Straßen zu finden, die einem Radfahrer das vorwärts kommen erschweren.

Übernachtung: Zelt mitnehmen lohnt eigentlich nicht, da auch in kleineren Orten Übernachtungsmöglichkeiten in Gasthäusern und Hotels für wenig Geld zu finden ist. In Nationalparks, wo die Übernachtung in Lodges  teilweise ab 50 US$ / Nacht kostet, lohnt sich das Zelten auf den Campingplätzen schon eher, aber nur dort. Am Muchison Wasserfall (Murchison Falls Nationalpark) gab es nur einen Campingplatz, kein Hotel. Ich habe dort direkt am tosenden Wasserfall, siehe Bilder, gecampt.

 Essen und Trinken: Erst mal einige Regeln vornweg:

Trinken nur aus abgepackten Flaschen, wo der Verschluss ungeöffnet ist, kein loses Wasser aus Karaffen, die auf den Tischen stehen. Kein Leitungswasser, etc. Kein Eis, was in Stücken angeboten wird und in Getränken mit auf den Tisch kommt. Wenn, dann ausschütten oder besser direkt ohne Eis bestellen. Kein loses Eis in Waffeln, nur das abgepackte aus dem Supermarkt. Obst und Gemüse nur geschält essen, also Obst oder Gemüse, welches sich nicht schälen lässt, entfällt ganz!  Keine Salate essen die möglicherweise mit verseuchten Wasser gewaschen sind (Amöben, etc.). Nichts rohes essen, nur abgekocht oder durchgebraten.

Kenia / Uganda / Tansania: Eine spezialität sind gekochte Bananen mit z. B. gekochtem Rindfleisch, Fisch oder Huhn, schmekt hervorragend. Wird sehr häufig auch als Frühstück gegessen, dann ohne Gemüsebeilage. Die Bananen sind noch grün und so hart, das sie mit dem Messer geschält werden müssen, vor dem Kochen. Sie schmecken gekocht eher wie Kartoffeln als wie Bananen und auch nicht süß. Dazu gibt es (von mir mit Trinkwasser gewaschene) kleine Chillis, sehr, sehr scharf. Als Beilage gekochtes Gemüse und gekochte rote Bohnen.

     

                  Schmeckt Lecker, trotz ungewohntem Aussehen!                          Hier ist ein Mittagessen, mit kleinen Fischchen in einer würzigen Gemüsemischung,

                                                                                                                     gekochtem Gemüse als Beilage, Sauce, und Mais der wie ein Kloß gekocht wurde.

                                                                                                                     Die Afrikaner essen diesen Maisbrei mit den Händen, in dem sie kleine Mundgerechte

                                                                                              Klumpen formen und in der Sauce tunken. Hat sehr gut geschmeckt!

 

In Ruanda und Burundi ist der Einfluss der Franzosen in der Küche deutlich zu spüren, was sich auch in den Preisen nieder schlägt.

Kriminalität: Ich hatte nicht den Eindruck, das tagsüber Gefahr besteht bestohlen oder überfallen zu werden. Nachts sieht das dann anders aus. Ich habe in jedem Hotel wo ich übernachtete erst mal gefragt, ob man nachts alleine ausgehen kann. Die Antworten der einheimischen waren sehr unterschiedlich. Von überhaupt kein Problem bis gehe nicht weiter als 50 m Umkreis um das Hotel. In den Städten sagten sie in der Regel, das man nicht auf dunklen Straßen herum laufen soll (Überfallgefahr). In Slumps natürlich auch am Tag nicht. Die einheimischen denken, das jeder weiße die Taschen voller Geld hat.

Meine persönliche Erfahrung: Wenn man abends (nachts) ausgeht, ist es etwas sicherer wenn man das Geld, Kreditkarte, Kamera, etc. im Hotel läßt. Dort ist es keinesfalls sicher aber unterwegs, nachts, alles mit zu nehmen noch unsicherer. Man hat manchmal nur diese beiden Varianten...Falls ein Hotelsafe vorhanden ist, dort gegen Quittung abgeben, alles genau auflisten...Zum Ausgehen dann nur die Summe mitnehmen, die wirklich benötigt wird.

Geld: Der US Dollar ist die gefragteste Währung. Teure Hotels und die Visakosten an der Grenze werden in US$ angegeben und  bezahlt. Der Euro wird aber in allen Ländern in vielen Banken gewechselt. Als deutscher braucht man US$ eher nur für Visakosten mitzuführen. Daneben natürlich "ein paar Scheine" um flexibel zu sein...

Kreditkarten: Visakarten werden an den meisten Geldautomaten akzeptiert.

Top - Tip: Mit der Visa Karte der DKB Bank, kann man an allen Geldautomaten der Welt kostenlos Geld ziehen, auch in Deutschland. Die Visa Karte der DKB Bank ist kostenlos, kostenloses Gehaltskonto. Guthaben wird z. Z. mit 3,8 % p.a. verzinst (ab 1.4.2009 nur noch 2,55%) -  Sehr empfehlenswerte Bank! Ich bin dort Kunde.

Nachtleben: Die Afrikaner verstehen auch zu leben. Das mit Abstand beste Angebot an Nachtleben war in Nairobi zu finden. Striptislokale, Diskotheken, Kneipen, Clubs, Kino und alles was man sich denken kann, hat Nairobi im Angebot. Allerdings ist es auch in Bezug auf Kriminalität das heißeste Pflaster. Nachts also am besten mit dem Taxi zum Hotel zurück fahren, in Nairobi.

 

Ende

 

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