Marokkotour 2003

last update: 13.11.2003

Marokko ist das Radreiseland, wenig Verkehr, gute Straßen, gutes Wetter, niedrige Preise, hohe Sicherheit, viele, sehr viele Sehenswürdigkeiten, gastfreundschaftliche Menschen, landschaftlich ein Traum, und noch viel, viel mehr...

Das ist Ait Arbi eine Kasba (Wohnburg) im Dades Tal südlicher Hoher Atlas.

Hier ist das Foto Album - Anklicken...

Die Route 2003:

Flug Köln - Almeria, Fähre Almeria - Nador, Bus von Nador über Fes und Midelt nach Rich, Erachidia, mit dem Rad über Goulmima, Tinerhir (Todratal), Boulmaine (Dadesschlucht), zurück über Tijnedad, Mellaab, Erfoud, Merzouga, Rissani, Erachidia, Rich, kurz vor Midelt rechts ab über Missour nach Guercif und Nador Fähre nach Almeria, Köln

War eine schöne Tour, hatte mich 3 – 4 Tage an eine Gruppe Franzosen gehangen, die ebenfalls mit den Fahrrädern unterwegs waren. (Kommunikation in englisch).

Mit voller Beladung fuhr ich durch Marokko, was mir totalen Spaß machte. War eigentlich gar nicht soviel, ca. 18 kg das Fahrrad und ca. 25 kg Zuladung, je nachdem wie viel Proviant und Wasser ich vor der Fahrt "bunkern" musste.  Meine Längste Tagesetappe war 125 km.

Die Reiseroute im Detail:

Ich buchte einen Returnflug von Düsseldorf nach Almeria (Spanien) für 189 € incl. Fahrrad. In Almeria angekommen fuhr ich die ca. 10 km bis zur Fähre von Ferrymaroc. Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Returnticket nach Nador (Marokko) für 64 € in den Händen. Gebucht hatte ich eigentlich eine 4 Bett Kabine. Ich fand mich aber in einer 2 Bett Kabine zur alleinigen Benutzung wieder - Super! 8 Stunden Später war ich in Nador.

Dort wiederum fuhr ich die 15 km nach Nador Stadt zum Busterminal. Der Bus nach Midelt fuhr auch bald. Die Busfahrt (mein Fahrrad war unten im Gepäckbehälter) dauerte 12 h! Es ging über Guercif, Fes und Azrou nach Midelt. Ich wollte eigentlich noch bis Errachidia aber ich war total kaputt von der Busfahrt. Es war auch mittlerweile 21.00 Uhr und ein günstiges Hotel nicht weit. Ich wollte noch ein Bier trinken gehen aber die einzige Kneipe hat gerade geschlossen. Es war eine Hundekälte ca. 5 °C, ich war derart durchgefroren, das ich mich in der kompletten langen Fahrradkleidung ins Bett legte. Heizung kennen die wohl nicht. Das Zimmer war kälter wie in einem Kühlschrank.

Ich stand ca. 6.00 auf und nahm ca. 7.30 den Bus nach Errachidia. Auf halber Strecke hielt der Bus in Rich. Die erste Wüstenstadt. Dahinter die Berge des Mittleren Atlas, Ich war fasziniert! 

Das ist Rich die Wüstenstadt, ab hier beginnt der exotische Teil Marokkos:

Weiter ging es zum Endziel Erachidia, eine sehr interessante Stadt, die aber auch seine Preise hat. Ich war Mittagessen, in so einer Art Imbiss mit Bedienung zum draußen sitzen an der Straße. Ich trank eine Cola und aß einen Salatteller und eine Art Schaschlik mit Pommes - wie ekelhaft! Wenn ich das vorher gewußt hätte was die mir servieren hätte ich dankend abgelehnt. Für den Fraß bezahlte ich auch noch 85 Dirham - 8 €, viel zuviel Geld (zumindest für marokkanische Verhältnisse).

Ich startete von hier die Fahrradtour, nach Goulmima (58 km). Da ich ständig Gegenwind hatte, benötigte ich über 3 Stunden. Goulmima ist eine weitere sehr exotische Stadt. Sehr viele alte Dattelpalmen (tausende) in der Stadt verteilt. Kurz vor der Stadt treffe ich Hamid, er wohnt in Höhlen und hat zwei Iguane, einen gelben (weiblich) und einen roten (männlich) Im Hintergrund ist die Stadt Goulmima zwischen den Palmen verteilt zu sehen:

Ich übernachte in einer Jugendherberge für 100 Dirham = 10 €, Duschen muss extra bezahlt werden, da Wasser knapp ist. In der Stadt lerne ich einen jungen Marokkaner kennen, der mir Pfefferminztee serviert. Das ist ein ganzes Glas voll grüne frische Pfefferminzteeblätter mit Schwarztee und heißen Wasser übergossen und mit Zucker gesüßt. Sehr wohlschmeckend. Das Gericht nennt sich Couscous ein marokkanisches Nationalgericht, Reis in Fleischbrühe gekocht und gekochtes Gemüse dazu, obenauf liegt gebratenes Hammelfleisch, schmeckt vorzüglich.

  

Nächsten Tag geht's weiter, ich übernachte im Zelt hinter Tinerhir ca. 90 km. Weiter fahre ich nach Boulmalne Dades, den Eingang der Dadesschlucht. Landschaftlich sehr schön. Die Straße in der Schlucht ist in schlechtem Zustand, außerdem Steigungen ohne Ende. Ich fahre bis zur Kasba Ait Arbi (siehe Bild ganz oben). Übernachtung wieder im Zelt in der Nähe der Kasba 70 km.

Nächsten Tag geht's zurück zur Hauptstraße Richtung Tinerhir, da es gut rollt fahre ich bis Tinejdad 125 km und frage im Ort,  wo ein Hotel ist. Ein Friseur antwortet mir erst, hier gibt es kein Hotel. Dann fragt er mich ob ich denn nicht bei ihm übernachten möchte. Ich gehe mit. Er hat ein mit Sonnengetrockneten Lehmquadern gebautes Haus und hat noch eine Schwester mit Familie. Sie kochen ein vorzügliches Hühnergericht, und ich werde aufgefordert mit den Fingern zu essen, kein Problem. Gegen 22.00 Uhr gehe ich schlafen. Morgens mache ich noch einige Fotos:

. Nächten Tag treffe ich hinter Tinejdad eine Gruppe Franzosen mit Fahrrädern, Tandems und Kinderanhängern. Ich fahre ein Stück mit und bleibe dran. Ein junge Frau aus der Gruppe spricht fliesend englisch, mit dieser kann ich mich so, ohne das ich französisch oder sie deutsch kann recht gut unterhalten. Die anderen aus der Gruppe können eher nur ein paar Brocken englisch, leider.

Wir fahren bis Jorf, dort werden wir von Einheimischen angesprochen ob wir Übernachtung suchen, wir suchen...Die Übernachtung stellt sich als ein Bauernhof heraus, wo wir in so einer Art Wohnzimmer übernachten, jeder in seinem Schlafsack (ich bin froh, das ich meine Luftmatratze dabei habe, so das es nicht so hart ist, die anderen haben nur eine Isomatte.) Wir bekommen allerdings vor dem Schlafen gehen ein richtig großes Abendessen, wieder Couscous. Es werden alle satt. Ich habe allerdings nächsten Tag einen Flohbiss der ziemlich juckt.

Nach dem Frühstück fahren wir über Erfoud nach Rissani. Dort angekommen bestiegen wir einen Bus, der uns nach Merzouga bringt. Hier ist der Erg Chebbi, eine ca. 50 km lange Sanddüne, teilweise 50 - 80 m hoch. Wir reiten auf Kamelen zur Düne. Die Übernachtung ist in einem Berberzelt in eigenem Schlafzeug 110 DH = 10 Euro.

Nächsten Tag morgens trennen sich die Wege der Franzosen und mir. Sie wollten in eine andere Richtung. Wir fuhren noch zusammen mit dem Bus nach Rissani. Ich frühstückte noch erstklassig mit einem Omlett, Käse, Oliven, Brot und Cola. 13 DH = 1,15 €. Danach radelte ich auch gleich los Richtung Erfoud. Dort angekommen kaufte ich erst mal Lebensmittel und Wasser ein. Weiter ging die Fahrt Richtung Erachidia, ich hatte Rückenwind und kam bis zur Oase "Source bleue de Meski" mit Campingplatz. Ein wunderschöner Platz. In der Oase kann man baden. Mit vielen Dattelpalmen und grün, sowie historischen Gebäuden übernachtete ich gleich 2 Nächte. Von anderen deutschen Campern wurde ich erst mal zu einem Bier eingeladen. 

Hier ist das gesamte Fotoalbum zu sehen - Anklicken... 

 

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