Meine Fahrradtour Budapest - Istanbul
last update: 3.12.2003
3 Wochen im September / Oktober 2003
Fahrrad: Herkules Bermuda (Trekking Bike)
Gefahrene Strecke: 1400 km
Ungarn - Rumänien - Bulgarien - Türkei
Gebuchte Flüge: Köln - Budapest und Istanbul - Köln
Ungarn:
Nach Ankunft in Budapest, per Flugzeug mit Germanwings (übrigens ein ganz normaler Flug) ging’s gleich los, ich wollte den Zeltplatz Delegyhaz erreichen, ca. 35km vom Flughafen Budapest.
Zunächst mal was vom Verkehr:
fahrt
nicht die Straßen 1. Ordnung diese sind für Fahrräder gesperrt (Ich meine nicht
die Autobahn, die ist für Fahrräder sowieso gesperrt).
Ich bin dummerweise ca. 25 km auf so einer 2 spurigen Schnellstraße ohne
Randstreifen mit dem Rad gefahren. Man wird ununterbrochen von PKW und LKW
überholt, bei Gegenverkehr, mit 120 km/h, mit manchmal weniger als 50 cm
Abstand! Die LKW haben dann schon einen Sog, der einen erfasst,
Lebensgefährlich!
Im Bereich Budapest sind allerdings auch die Nebenstraßen stark befahren, das
lässt dann aber nach, wenn man weiter von Budapest weg kommt.
Unterwegs übernachtete ich noch mal mit Zelt auf einem Bauernhof.
Ich habe
ca. 2 Tage gebraucht, um bis zur rumänischen Grenze zu radeln.
Rumänien:
Wenn man
wie ich zur Donau hinunter will, empfehle ich als Grenzübergang den neu gebauten
bei Mako, ist in der Radlerkarte Rumänien (Zu bekommen für 5 Euro vom cyclist)
eingetragen, nicht den bei Nagylak, diesen Grenzübergang meine ich nicht.
Die nächste größere Stadt ist dann Sannicolau Mare, gleich hinter der Grenze.
Weiter geht es dann über Lovrin und Campinis an der Jugoslawischen Grenze
entlang über Deta zur Donau hinunter.
Diese Straße ist in relativ gutem Zustand und so gut wie nicht befahren. Man trifft mehr Eselskarren als Autos.
Kurz vor Moldova Nova (Moldova Veche) kommt man an die Donau. Im Ort gibt es ein kleines Einkaufszentrum mit u. a. einem Delikatessenladen! Hier für die weitere Reise mit Lebensmitteln eindecken – ist spottbillig.
Die Straße ab hier an der Donau entlang bis Drobeta Turnu Severin ist Traumhaft!
Die Donau windet sich durch die Ausläufer der Karpaten und die Ufer sind
stellenweise mehrere Hundert Meter hoch,
grandiose Ausblicke!
Die Donau:
Bulgarien:
Ich bin dann mit der Fähre in Calafat über die Donau (Grenzfluss).
Drüben in Bulgarien, in Vidin habe ich im Hotel Bononia übernachtet –
Empfehlenswert – 20 Euro die Nacht. Fahrrad kann man mit aufs Zimmer nehmen. In
der Nähe sind die Donau und ein Park. Abends kann man in die 300 m entfernte
Disco gehen mit Super, Super Atmosphäre oder in ein Striptislokal, auch nur ein
paar Meter weg vom Hotel. Ich übernachtete zweimal und machte einen Ruhetag in
dieser angenehmen Stadt.
Ich fuhr weiter durch hügeliges, später bergiges Land über Lehcero, Obnorva bis hinter Velico Tarnovo. Hier fuhr ich per Anhalter in ca. 5 Stunden am Stück bis Varna mit.
Das Land in Bulgarien ist sehr bergig. 10 km Anstieg sind keine Seltenheit. Da mir das zu Anstrengend war, bin ich das Stück per Anhalter gefahren
Schlangen gab es auf der Straße einige.. eine Gottesanbeterin:
(Übrigens, wenn Ihr den Grenzübergang Orjahovo benutzen wollt, bekommt Ihr
möglicherweise eine Polizeieskorte, in Ruse soll es auch so sein, habe ich von
anderen Radreisenden gehört. Die bulgarischen Bullen fahren dann bis zur
nächsten großen Stadt im Auto hinter Dir her - stundenlang - zu Deinem Schutz?)
In Varna übernachtete ich in einer Pension für 8 Euro, weiter ging’s dann an der Schwarzmeerküste entlang, bis Nessebar. Empfehlenswert ist das Hotel Morska Perla in Alt Nessebar (Halbinsel) außerhalb der Saison für 12 Euro.
War schön, in den Schwarzmeer Badeorten mal „hereinzuschauen“.
Ich fuhr über Burgas und Krusevec bis zum türkischen Grenzübergang bei Malko Tarnovo. Dort ist es ganz ruhig, kaum PKW oder LKW Verkehr, fand ich gut. Der Verkehr in ganz Bulgarien war nicht all zu stark. Auf den Hauptverkehrsstraßen konnte man als Fahrradfahrer relativ gefahrlos fahren.
In Malko Tarnovo kann man übernachten, für 3,50 Euro in einer Art Wohnheim. Die Gegend hier ist absolut bergig und anstrengend mit dem Rad zu fahren.
Türkei:
Der Grenzübertritt klappte total reibungslos, schnell, freundlich und kostenlos, wie alle anderen auch.
In einem der ersten Orte wo ich durch kam, aß ich erst mal ein Kebab. Da ich mit den Millionen türkischen Lira noch nicht so richtig klar kam, hatten sie mich übers Ohr gehauen – aufpassen.
Der Verkehr in der Türkei ist deutlich stärker als in Bulgarien. Etwa wie in Ungarn.
Der erste Tag war wieder sehr anstrengend, da sehr bergig.
Ich benötigte noch ca. 2 Tage bis Istanbul ohne besondere Vorkommnisse.
In Istanbul fährt man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da der Verkehr sehr stark ist und die Autofahrer ohne Rücksicht fahren!
In Istanbul fuhr ich ins Stadtteil Aksaray, das ist so eine Art Altstadt mit Flair. Hier gibt es billige Hotels, jede Menge Kneipen, Bars, Prostitution und all das was es in so einer Millionen Metropole geben sollte.
In den Bars ist aufpassen angesagt. Die Getränke sind sehr teuer…
Auch in den normalen Restaurants ist Vorsicht angebracht, ein Tee kostet nur wenige Cents, wenn man aber den niedrigen Preis voraussetzt und nicht nach dem Preis fragt, kann es passieren , das ein Tee 4 Euro kostet. Ist mir passiert, in einem einfachen Teehaus.
Ich habe die Erfahrung gemacht, bevor man anfängt zu essen und zu trinken, erst mal bezahlen, dann Erwarten einem keine unangenehmen Überraschungen.
Allgemein:
An allen
Grenzübergängen, zwischen den Grenzhäuschen, jeweils im Niemandsland,
sind kleine Duty Free Shops wo man billig mit Euro, aber total billig, die
üblichen Sachen einkaufen kann.
Lebenshaltungskosten:
Ungarn und Türkei: Liegen preislich eng beieinander, d. h. die Kosten liegen für einen deutschen etwa gleich hoch.
Rumänien und Bulgarien: Sind kostenmäßig ebenfalls etwa gleich teuer, bzw. spottbillig in der Lebenshaltung.
Der Unterschied ist der, das Ungarn und die Türkei etwa doppelt so teuer in der Lebenshaltung sind wie Rumänien und Bulgarien.
In Deutschland ist es zum Vergleich wiederum etwa doppelt so teuer wie in Ungarn und der Türkei. Das nur als grobe Einteilung (sehr grob).
Auswärtigen Amtes, unbedingt dessen Hinweise Beachten, vor allem in Bezug auf die Sicherheitslage
Zum Thema
Diebstahl, kann ich nur sagen, lasst Eure Räder niemals aus den Augen,
auch nicht angeschlossen und nehmt es immer mit auf das Hotelzimmer.
Fahrrad: Mein Trekkingbike Herkules Bermuda, mit 28“ Rädern, war Top geeignet für diese Tour, da ich ausschließlich auf asphaltierten Straßen gefahren bin.