Westafrika 2007

last update: 1.11.2007

 

Gambia, Senegal, Guinea Bissau und Guinea

Diese Westafrika Rad - Reise führte mich für 5 Wochen im Februar / März 2007 durch Gambia, Senegal, Guinea Bissau, Guinea und zurück auf anderer Strecke wieder durch Guinea Bissau Senegal und Gambia und war eine sehr erlebnisreiche Tour, wieder eine meiner interessantesten bisher.

Der Hin- und Rückflug:

Start und Zielpunkt war Banjul in Gambia. Ich hatte einen Flug mit Condor für 428 Euro gebucht. Fahrrad kostete 50 Euro extra. Das Fahrrad verpackte ich in einem Karton, am Condor Check in Schalter im Frankfurter Flughafen bestand man darauf! Von anderen Fluggästen hörte ich, das sie das Fahrrad ohne Karton aufgegeben hatten (Januar 2007). Ist die Frage, ob es eine neue Regelung ist, das Fahrrad mit Karton oder Auslegungssache des Personals. Das Fahrrad muss auf jeden Fall angemeldet werden. Der Flug ist relativ kurz, 6,5 Stunden, eine Stunde Zeitverschiebung bei Winterzeit.

 

Gefahrene Rad Km: 2701

Ich habe 4 kg abgenommen auf der Tour, es war aber trotz der Strapazen wunderschön!

Start: 20.2.2007 Ende: 24.3.2007

Zu den Fotos geht's hier entlang, wenn Ihr das Bild anklickt:

(Ein Dia anklicken, dann vergrößert sich das Bild, dann rechts oben auf den Startbutton klicken und die Bildershow beginnt)

 

 

Radfahren in Westafrika:

Radfahren geht ganz gut in Westafrika, außer in der Nähe von Städten ist kaum Verkehr, die Hauptdurchgangsstraßen sind größtenteils asphaltiert, so das man mit dem Rad zügig fahren kann. Teilweise ist allerdings Piste zu fahren, wo ein sandartiger, allerdings nicht so weicher Belag vorzufinden ist. Dieser Belag kann auch wellblechartig sein. Ich habe auf den Kartenausschnitten die Straßen wo Asphalt und wo Piste vorzufinden ist gekennzeichnet. Die Landkarten, die man kaufen kann, sind teilweise nicht auf neuesten Stand.

 

Klima:

Zum Klima im Februar / März in Westafrika ist folgendes zu sagen, Nachts gehen die Temperaturen herunter auf auszuhaltende 19 - 22 Grad. Dafür wird es tagsüber bis zu 46 Grad heiß, manchmal aber auch nur bis knapp 40 Grad. Geregnet hat es laut Auskunft einheimischer seit November 2006 nicht mehr. Ansonsten war die Luftfeuchtigkeit relativ niedrig und gut auszuhalten. Mir persönlich machte die Hitze nicht im geringsten aus. Schwitzen war zwar ein Dauerzustand aber nicht allzu sehr.

 

Einreisebestimmungen:

Gambia: Kein Visum erforderlich, keine Ein- oder Ausreisegebühr.

Senegal: Kein Visum erforderlich, keine Ein- oder Ausreisegebühr.

Guinea Bissau: Visum erforderlich, erhältlich z. B. in Gambia, Banjul (Bacau), kostete 300 Dalassi (z. Z. ca. 9 Euro) gültig für 2 Einreisen. (Ein normales Visa für eine Einreise kostete 250 Dalassi.)

Guinea: Visum erforderlich, erhältlich z. B. in Gambia, Banjul (Serekunda), kostete 1000 Dalassi (z. Z. ca. 30 Euro) In Deutschland kostet es ca. 60 Euro, für einmalige Einreise.

Ich muss sagen, ich bin an allen (8) Grenzübergängen sehr zuvorkommend, zügig, korrekt und ohne jegliche Probleme abgefertigt worden. In Guinea Bissau schüttelten mir die Beamten die Hand und sagten Willkommen in Guinea Bissau. Ich war fast ein wenig überrascht, da unser auswärtiges Amt z. B. bei Guinea von Schikanen der Behörden an den Grenzübergängen schrieb (Februar 2007).

 

 

    Übernachtung:

Es sind in den größeren Orten Gasthäuser, zu niedrigen Preisen zu finden:

1. Gambia:

 (Sukuta) Sukuta Camping, 12 km vom Airport in Banjul (Yundum) Zelten kostet ca. 3 €, Zimmer ab ca. 7 €, deutsch geführter Campingplatz mit Frühstück und Abendessen, Afrika Treff, Joe der Besitzer holt Euch auch vom Airport ab und bringt Euch wieder hin. Empfehlenswert! Direkt daneben ist auch ein deutscher Carpark, das ist ein bewachter Parkplatz, wo man gegen Gebühr sein Fahrzeug abstellen kann, auch monatelang. Der Parkkplatz ist ziemlich sicher, da mit einer Mauer umgeben und Stacheldraht oben, sowie Wachpersonal.

Internet: www.campingsukuta.de		eMail: campingsukutagambia@yahoo.de
 

2. Senegal:

 (Ziguinchor) Campement Aw Bay, Route du Cap, Colobane, (An der Straße nach Cap Skiring) 3600 CFA Doppelzimmer, nur für Radler empfehlenswert da ca. 4 km außerhalb. Ruhig gelegen und mit schönen Innenhof, Moskitonetz, Empfehlenswert. Bar ist ca. 400 m entfernt am Abzweig von der Hauptstraße, Bier 0,65 Liter dort 500 CFA (im Campement 1000 CFA!)

3. Guinea Bissau:

 In Bissau (Hauptstadt) kann ich leider kein Hotel empfehlen, da teuer und schlecht. In der Hauptstadt an sich habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, keine Bank die Geld tauscht, erst ab 100 Euroscheine, nur Moneychanger zu ungünstigen Kursen, kein Geldautomat, keine Bank bei welcher man mit Kreditkarte (Visa) Geld bekommt, nachts alles dunkel weil kein Strom, etc.

Bambadinca: Der Ort liegt ca. 2 km von der Hauptstraße abseits. Zimmer in einer Bar, in der Ortsmitte, sehr laut bis nach Mitternacht, Türen ohne Schloss, DZ 5000 CFA, nicht empfehlenswert aber keine weitere Alternative. (Die Riverzoo Farm der deutschen Schumann existiert nicht mehr.)

Gabú: Gästehaus Miriama Sago, Ortsmitte, nichts "dolles" aber zweckmäßig und das günstigste, DZ 5000 CFA, wer etwas feineres sucht, der findet etwas außerhalb vom Ortszentrum das Hotel Visiom, DZ 8000 CFA, wunderschöner Garten, ruhig gelegen, Empfehlenswert.

4. Guinea:

Cap Verga, das ist ein schöner Sandstrand, mit Palmen bestanden, es gibt ein First Class Hotel Bel Air, wo der Präsident zeitweilig wohnt. Preise unbezahlbar. Allerdings gibt es daneben, ca. 800 m entfernt ein kleines touristisches Dorf Koundinde, wo Pauschalurlauber aus Frankreich Afrikatanz erlernen und bei Vollpension wohnen (unter einfachsten Bedingungen). Ich hatte dort 50.000 GF für einen Rundbungalow mit Vollpension bezahlt. Das Essen war einfach Super, weil die Tanzgruppe dort mit verpflegt wurde.

Conakry: Motel, Bar, Restaurant "Le Grillon" Gbantama, nähe Hafen, DZ 40.000 GF

Kindia: Hotel Buffet de la Gare, DZ 10.000 GF

Mamou: Hotel Luna, DZ 15.000 GF

Dalaba: Hotel Tangama, 20.000 GF, schöne ruhig gelegene Anlage, empfehlenswert

Labé: Hotel de Independance, zentral gelegen, DZ 30.000 GF

Anmerkung: Wer zu zweit reist und das Zimmer zu zweit bezieht, kann sich natürlich dann in die jeweils angegebenen Kosten teilen.

 Die Mitnahme eines Moskitonetzes ist Empfehlenswert (am besten noch ein Stück Schnur und ein Schraubhaken zum Einschrauben in die Holzdecke oder -Balken) da nicht überall ein solches geboten wird und wenn, manchmal mit Löchern.

Ich zelte hier auf dem Privatgrundstück in Guinea Bissau in einem Dorf, es sind immer Leute da die einem Gesellschaft leisten und wenn möglich Geld haben wollen. Ich habe dann vor der Abreise freiwillig etwa die hälfte von dem gezahlt, was ich in einem Hotel bezahlen müsste.

 

    Essen und Trinken:

Erst mal einige Regeln vornweg:

Trinken nur aus abgepackten Flaschen, wo der Verschluss ungeöffnet ist, kein loses Wasser aus Karaffen, die auf den Tischen stehen. Kein Leitungswasser, kein Brunnenwasser etc. Kein Eis, was in Stücken angeboten wird und in Getränken mit auf den Tisch kommt. Wenn, dann ausschütten oder besser direkt ohne Eis bestellen. Kein loses Eis in Waffeln, nur das abgepackte aus dem Supermarkt. Obst und Gemüse nur geschält essen, also Obst oder Gemüse, welches sich nicht schälen lässt, entfällt ganz!  Keine Salate essen die möglicherweise mit verseuchten Wasser gewaschen sind (Amöben, etc.). Nichts rohes essen, nur abgekocht oder durchgebraten.

Wenn Ihr diese Regeln einhaltet, werdet Ihr in den wenigsten Fällen Gesundheitsprobleme bekommen! Andernfalls kann es sein, das  Eure Reise nur noch von einem WC zum anderen bestimmt wird (Durchfall) und Ihr ins Krankenhaus müsst.

Noch mal was zum Brunnenwasser:

Verschiedene Reisende trinken das Wasser aus den Tiefbrunnen der Einheimischen, mit einer Wasserentkeimungstablette. Das kann gut gehen, kann aber auch in die "Hose" gehen, da die Wasserentkeimungstabletten nicht alles schädliche abtöten. Wer sicher gehen will, sollte das für wenige Cents überall angebotene Trinkwasser in 1,5 Liter Petflaschen kaufen und das Brunnenwasser nur für evtl. Notfälle vorsehen. So handhabe ich das. Die paar Euro, die man spart, wenn man das Brunnenwasser trinkt, stehen in keinem Verhältnis, zu den Problemen, die man bekommen kann, wenn man sich vom Brunnenwasser irgend eine Krankheit holt. Also ein paar Wasserentkeimungstabletten (Micropur, o. ä.) mitführen, nur für Notfälle, wenn man doch mal gezwungen ist, Brunnenwasser zu trinken!

 

Essen einheimischer Art, bekommt man in den größeren Orten, wo in großen Töpfen auf drei Steinen mit offenem Feuer gekocht wird. In Guinea ist eher Reis mit Erdnuss-Sauce erhältlich, Fleischeinlage kostet extra. Ich habe aber auch sehr gute Fleischgerichte mit Gemüse, scharf gewürzt und sehr wohlschmeckend gegessen, vor allem in Guinea Bissau. In Senegal und Gambia ist dieses Gericht oft erhältlich:

Das ist würzig gekochter Reis, mit Fisch und Gemüse, kostet weniger als ein Euro, oft nur 50 Cent.

Alternativ kann man sich gut mit frischem Baguette verpflegen. Dieses lässt sich mit Schmelzkäse, Ölsardinen, Corned Beef (ist überall erhältlich) oder anderen Dingen wie z. B. Bananen belegen.

Frühstück gibt es in kleinen Cafés (Bretterbuden) wo man auf Holzbänken sitzt, in großen Gläsern mit gezuckerter Milch sehr süßen Kaffee oder Tee trinkt und ein halbes aufgeschnittenes Baguette mit einem Omelett mit Zwiebel oder einfach nur mit Majonaise geschmiert isst.

Abends gibt es die halbiert aufgeschnittenen Baguette auch mit Spaghetti, Fisch oder Bohnensuppe belegt.

 

    Kriminalität:

Von Kriminalität habe ich überhaupt nichts mitbekommen, mir sind in Westafrika total ehrliche, freundliche, manchmal etwas aufdringliche Leute (Gambia) begegnet. Ich hatte auch nicht den Eindruck, das mich jemand Betrügen oder gar Bestehlen wollte.

Die Länder Gambia, Senegal, Guinea Bissau und Guinea gelten als sichere Reiseländer, abgesehen von der Cassamance in Senegal. Weitere Infos über diese Länder gibt es beim auswärtigen Amt www.diplo.de.

 

Busverbindungen:

Busse fahren täglich von Dakar nach Banjul, St. Luis, Tambaconda und Kidira. Das Haupttransportfahrzeug in Westafrika ist das Buschtaxi (das heißt wirklich so), ein Kombi PKW oder VW Bus etc., der total überladen, erst losfährt, wenn alle Plätze besetzt sind und wo mit Pannen gerechnet werden muss.

 

Zugverbindungen:

Senegal:

Eine Verbindung Dakar - Bamako (Mali) wird in jeder Richtung zweimal wöchentlich bedient.

 

Gambia:

Keine Zugverbindungen

 

Guinea Bissau:

Keine Zugverbindungen

 

Guinea:

Teilweise sind Güterzugverbindungen in Betrieb, Personentransportzüge gibt es nicht mehr.

 

Flüge:

Frankfurt - Banjul (Gambia) und Frankfurt - Dakar (Senegal) bedient Condor ab ca. 430 - 600 Euro

Paris - Conakry (Guinea) gibt es ab 600 Euro.

 

Schiffsverbindungen:

Zwischen Europa und Dakar (Senegal) verkehren ständig Frachtschiffe nach Fahrplan. Diese Frachter haben zum Teil Passagierkabinen wo man z. B. über die Schweizer Agentur Weggis die Reise Hamburg - Dakar buchen kann, kostet um 600 Euro. Auto, Motorrad, Fahrrad, etc. kann man mitnehmen. (www.frachtschiffreisen.ch)

 

Nationalparks:

Nationalparks, wo man richtig Tiere sehen kann, gibt es in Westafrika nicht. Einzig der Nationalpark Niokolo Koba in Senegal an der Grenze zu Guinea bietet einige Tiere, es soll noch ein paar Elefanten und auch Löwen geben aber in der Praxis sieht man ein paar Affen, Warzenschweine und Gazellen, wenn man Glück hat.

 

Nachtleben:

Es gibt in vielen, auch kleineren Städten Bars und Kneipen mit Fernseher oder Musik, manchmal auch Diskotheken, wo einheimische Bier und Brandy trinken. Trotz das mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Moslems sind, wird der Koran locker ausgelegt. Auch Bordells gibt es zur genüge.

 

Geld:

Es ist angebracht die Reisekasse in Bargeld (Euro) mit sich zu führen, zumindest den größten Teil, da mit Kreditkarten nicht überall Geld zu bekommen ist. Reiseschecks werden nicht überall eingelöst. Mit der Visa Karte habe ich in Gambia, nähe Senegambia Beach Hotel (5 km vom Camping Sukuta)  am Geldautomat Geld gezogen, weiterhin in Guinea, in Conakry bei der BICI - GUI Bank kann man pro Tag 2 x 200.000 GF (200.000 GF sind z. Z. ca. 25 Euro) abheben. Wer nur einen Tag in Conakry ist, könnte evtl. versuchen in der Bank mit Visa Karte eine höhere Summe als die Geldautomaten auszahlen zu bekommen. Wenn man mit der Visa Karte Geld bekommt, ist das die günstigste Variante, trotz Bankgebühr, da Bargeld tauschen mit unterschiedlich hohen Verlusten einhergeht aber dafür in jeder Stadt, ja sogar größeren Dörfern möglich ist. In Guinea Bissau gibt es Banken nur in der Hauptstadt Bissau! Diese tauschen Geld nur ab 100 Euroscheinen und verweisen einen bei kleineren Beträgen an Moneychanger, die zu ungünstigen Kursen tauschen. Es empfiehlt sich daher, wenn man 100 Euro in CFA umtauschen möchte (für Guinea Bissau und Senegal) dieses ggf. in Bissau mit einem Schein auf der Bank zu tätigen, damit man weniger Umtauschverluste hat als beim Moneychanger.  Der Euro hat sich in Westafrika total durchgesetzt, nach US$ fragt niemand mehr! Ich habe in größeren Geschäften gefragt ob sie Geld tauschen, entweder wissen die wo man hingehen kann zum Geld tauschen oder sie tauschen es einem selbst. Ich hatte den Eindruck, das jeder Geschäftsmann irgendwie "heiß" auf den Euro ist.

 

In Gambia am Strand, bei Ebbe, lässt es sich km-weit recht gut fahren...

 

Ich hatte nur eine Reifenpanne, ansonsten keinerlei technische Probleme am Fahrrad, 2701 km!. Die Reifenpanne war kein Durchstich der klassischen Art wo man in einen Nagel etc. gefahren ist, nein, ich hatte das Fahrrad auf der Autofähre auf dem kochend heißen Deck abgestellt. Die Deckplatten aus Stahl waren so heiß, das der Schlauch im Reifen Schaden genommen hatte und kurz nach verlassen der Fähre geplatzt war. Er platzte mit einem dumpfen Knall innerhalb des Reifens, wobei der Reifen keinerlei Schaden hatte. Da ich zwei Reserveschläuche mit hatte war das kein Problem. 20 Zoll Reifen in verschiedenen Breiten gibt es übrigens in Westafrika zu kaufen, einschließlich Schläuche.

 

 

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